Archive for the ‘Humor’ Category

Normaler Morgen

Jan
11

Regen, grauer Himmel, Wind,
Traumhaft motivierend.
Ab zum Zug, und zwar geschwind,
Den Verstand verlierend.

Der Tag ist jung,
Ich fühl mich alt,
Mir fehlt der Schwung,
Ich wird schon kalt.

Ich grüße dennoch meinen Nachbar,
Ernte grimmig Blicke nur.
Lächeln wär ja auch nich machbar,
Dafür sind wir doch zu stur.

Am Bahnhof stehen viele Kinder,
Die sich selbst am nächsten sind.
Blöken wie ne Herde Rinder,
Die vom Rinderwahn besinnt.

Und da kommt der Viehtransport,
Die vier Wagons sind zwölf zu wenig,
Wär mal Zeit fürn Massenmord,
Doch heute is mein Fleisch zu sehnig.

Wirklich wahr, ich kanns kaum glauben,
Da ward grad ein Sitzplatz frei!
Ich eile hin, ihn mir zu rauben,
Wühl mich durch den Menschenbrei.

Ich setze mich und atme auf,
Und stelle schockiert fest:
Wenn ich atme geh ich drauf,
Denn vor mir sitzt die Pest.

Sie wiegt so etwa dreizehn Tonnen,
Schwitzt wie blöd und hat ne Fahne,
Jedes Menschmerkmal zerronnen,
Ein Ballon. Gefüllt mit Sahne.

Wünsche mir sie möge platzen.
Doch das wär zu explosiv.
Sie fraß heut sicher schon zwölf Katzen,
Denke ich mir instinktiv.

Zehn Minuten ohne Luft,
Fünf davon drum ohne Sinne,
Tief in mir der Wunsch nach Gruft,
Auf dass der Tag nochmal beginne.

Endstation in Assi City,
Und die Herde strömt hinaus.
Die Mörderin von Hello Kitty,
Bricht dabei die Zugwand raus.

Viel zu schmal sind doch die Treppen,
Für die dummen Menschenmassen,
Für die ganzen Schmalspurdeppen,
Die sie sind, aus allen Klassen.

Dümmer als der Hamster noch,
Der ins Labyrinth gesetzt.
Der nur da wo Platz ist kroch,
Selbst der weiß dasses ihn sonst fetzt.

Und dennoch leben Menschen weiter,
Hamster aber gehen drauf.
Da macht man halt die Treppen breiter,
Klingt wien Witz, doch ists der Lauf.

Ich warte, bis die Szenerie sich lichtet,
Geh dann meiner freien Wege.
Am Rand, Verletzte aufgeschichtet,
Der Beschuldigung Belege.

Die Unterführung spricht schon Bände,
Graffiti, ein herber Duft,
Berühre besser nicht die Wände,
Atme nicht die Todesluft!

In der Stadt geht’s grad so weiter,
Fett beleibte Wampenkrieger,
Osama-Kinder brüllen heiter,
Hopper geben Scheiße wieder.

Rentner kaufen Samstags ein,
Weil sonst is ja nix los.
Warum muss nur die Menschheit sein?
Wann werden wir uns los?

Doch was solls, sonst wärs ja öde,
So ist der Humor entstanden!
Sind wir halt ein bisschen blöde,
Auch ein blindes Huhn kann landen!

Neujahrsgedanken

Jan
11

Noch einmal ist ein Jahr geschafft,

Man hat sich wieder aufgerafft,

Schon öfter als zweitausend mal,

Doch was sagt schon die bloße Zahl.

Was wird anders, was ist neu?

Welchen Bräuchen bleibt man treu?

Welcher Vorsatz wird real?

Welcher eher doch egal?

Kirche ist schon stark veraltet,

Und gehört bald abgeschaltet,

Atomkraft ist gesund dagegen,

Gegen Papstes Kettensegen.

Politik wird ehrlicher,

Zunehmend beschwerlicher,

„Wir sind eine Deppentruppe“,

Sagt die Bundesterrorgruppe.

Arbeitslosigkeit wird schöner,

Pro Monat gibt’s nen Extradöner,

Doch die Kranken sterben jünger,

Denn die Kassen fordern Dünger.

Auch der Strom wird ziemlich teuer,

Weil das Strommachungeheuer,

Das im Kraftwerklaufrad läuft,

All zu gern Champagner säuft.

Zweitausendzwölf soll alles enden,

Da solls uns zur Hölle senden,

Mayas habens festgestellt,

Und Emmerich erzählts der Welt.